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Was ist ein Chart und wie liest man das ?

Falls dir jemand gesagt hat, Astrologie – oder andere Divinationstechniken wie Tarot – könne man schnell und intuitiv in 2 bis 3 Tagen erlernen, muss ich dich leider enttäuschen. Wie du vermutlich schon gemerkt hast, ist Astrologie eine komplexe Angelegenheit und geht weit über ein einfaches «Sternzeichenhoroskop» hinaus.

Es gibt viele Möglichkeiten, ein Chart zu lesen und zu kombinieren. Je nach Situation sollte man unterschiedliche Varianten anwenden. Doch es gibt auch Stolperfallen beim Lesen, die zu verwirrenden oder ungenauen Ergebnissen führen können.
Was ist ein Chart ?
Das Chart ist eine Momentaufnahme des Makrokosmos, der unsere Erde umgibt. Abgebildet werden die Planetenpositionen aus Sicht der Erde, nicht der Sonne. Es gibt geo- und heliozentrische Charts, allerdings wird aus guten Gründen das geozentrische verwendet. Damit wird weder die Realität verleugnet noch infrage gestellt, ob die Erde oder die Sonne der Mittelpunkt unseres Sonnensystems ist. Das geozentrische Abbild entspricht erstens unserer Realität, die wir von unserem Standort aus wahrnehmen und erleben. Zweitens ergibt sich dadurch die Möglichkeit, zwischen retrograder und direkter Bewegung – also rückläufiger oder vorwärts gerichteter Bewegung – zu differenzieren. Für die Interpretation der Geschichte, die ein Chart erzählt, ist dies von grosser Bedeutung. Es gibt Regeln, nach denen die einzelnen Komponenten miteinander interagieren. Dazu gehört auch, dass Planeten, die aus unserem Blickwinkel retrograd erscheinen, anders funktionieren als in der Zeit, in der sie dies nicht tun.

Retrograde ist eigentlich eine optische Illusion, vermischt mit der Tatsache, dass ein Planet, der sich näher an der Erde befindet, heller leuchtet und grösser erscheint, als wenn derselbe Planet sich gerade weiter weg von der Erde befindet. Für uns erscheint es, als würde der Planet vor- und zurücklaufen. In der Realität ist es jedoch lediglich die weiter entfernte Seite der Umlaufbahn um die Sonne. Die Umlaufbahn von Venus beispielsweise ergibt somit das Bild eines Mandalas mit einer fünfblättrigen Blume in der Mitte.
Chartvarianten
Es gibt verschiedene Chart-Varianten, darunter das Natal- oder Birth-Chart. Dies entspricht dem Abbild des Makrokosmos zum exakten Zeitpunkt der Geburt eines Individuums und ist ausserdem abhängig vom Geburtsort. Bevor mit dieser Art von Chart gearbeitet wurde, gab es das Horary-Chart, also das Zeitpunkt-Chart des Moments, in dem der Fragesteller zum Astrologen ging und ihn um Rat bat. Diese Art von Chart gibt Aufschluss darüber, wie zwei Parteien miteinander interagieren oder wie eine geplante Aktion ausgehen wird.
Man nutzte diese Methode, da nicht immer ein Birth-Chart verfügbar war – die Idee, mit Geburtshoroskopen zu arbeiten, entwickelte sich erst im Laufe der Zeit, genauso wie viele andere Techniken und Lesemöglichkeiten. Darüber hinaus können auch Partnercharts, Solar-Return-Charts oder Progression-Charts erstellt werden.

Das Wichtigste bleibt jedoch bei allen Varianten immer gleich:
Das Chart lesen zu können, ist das A und O.
Grundbausteine
Das Chart wird aufgebaut auf den einzelnen Planeten mit Positionsangaben im Vordergrund, auf dem Hintergrund des Nachthimmels gemäss der Reihenfolge unserer Tierkreiszeichen, also den Sternzeichen am sichtbaren Himmel. Wie gesagt, es repräsentiert die Situation des Makrokosmos, also unseres Sonnensystems.
Um dies in den Mikrokosmos ( also dem was wir tagtäglich wahrnehmen in unserer 3D Realität, inklusive dem was wir uns über gestern und morgen erzählen ) zu übersetzen, nimmt man sich Haussysteme oder auch Quadrantsysteme zur Hilfe. Diese sind NICHT existent im Makrokosmos und gehören zum Beispiel zum Themenpool der erwähnten Diskussionen unter dem Abschnitt Kodex.
Weiterhin nimmt man sich Aspektlinien zur Hilfe um die Beziehung der Planeten untereinander darzustellen. Je nach Schule werden Aspekte als positiv oder negativ interpretiert. Manche Schulen betrachten nur subjektiv negative Aspekte, da sie diese als Zeichen für ein sicher eintretendes Ereignis sehen.
Ein Szenario gilt jedoch nur dann als «sicher», wenn weitere positiv gedeutete Indizien diese Annahme stützen. Eine Garantie für das gewünschte Ergebnis gibt es nie – Ereignisse können anders verlaufen als erwartet und trotzdem der übergeordneten Bedeutung entsprechen.
Quasi positive Aspekte werden oft als „potenziell erreichbar“ eingestuft. In anderen Schulen unterscheidet man zwischen „unterstützend“ (positiv) und „erschwerend“ (negativ), um die Dynamik eines Ereignisses zu verdeutlichen.
Kodex
Es gibt sehr viele Variablen und Variationen, und natürlich, wie in jedem Fachgebiet auch gegensätzliche Meinungen. Wichtig ist, dass man einander respektiert und schaut welche Techniken, für einen selbst funktionieren und mit dem Arbeitet was für einen passt. Wir sind alle unterschiedlich und sollten diese Unterschiede zelebrieren anstatt sie weg haben zu wollen und uns streiten, ob denn jetzt eine Variante besser ist als eine andere.
Das Ziel ist nicht, DIE eine Astrologie zu finden und der Beste zu sein, das Ziel ist, dass du dich selbst besser verstehen kannst und dein Leben sich nicht nach der ersten Autofahrstunde anfühlt. Denn genau das ist für die ;eisten von uns die Realität sie wissen nicht, welche Gänge ihr Leben so bereithält und versuchen Gas zu geben und gleichzeitig die Handbremse zu ziehen in der Hoffnung eine ruhige Fahrt zu haben….während irgendwo Kontrollleuchten blinken – du kennst die Laier bestimmt.

eine Variante zum Lesen:
Man betrachtet die einzelnen Planeten gemäss ihrer ursprünglichen und universellen Symbolsprache, zum Beispiel: der Mond steht für die Frau, die Sonne für den Mann.
Anschliessend analysiert man, wie diese beiden Figuren im Chart miteinander interagieren, und leitet daraus eine erste Idee ab. Etwa, ob – wenn man die Symbolsprache erweitert – das Egobedürfnis und unsere Emotionswelt harmonieren.
Darauf aufbauend untersucht man, ob die Emotionen verstärkt und intensiviert werden, etwa durch einen Jupiter- oder Marskontakt, und so weiter.

eine andere Variante zum Lesen:
Zu jedem Zeichen gehört ein Planet. Dies nennt man Rulership, der Planet wird auch Lord genannt. Wir können den Lord eines Hauses nehmen und sein Verhältnis zum Lord eines anderen Hauses analysieren.
Der Lord von Haus 1 wird Lord 1 genannt, von Haus 2 entsprechend Lord 2 und so weiter. Damit lässt sich zum Beispiel untersuchen, wie unsere Eltern zueinander stehen. Dazu nehmen wir den Lord von Haus 4 (traditionell: Vater) und den Lord von Haus 10 (traditionell: Mutter) und schauen, welchen Aspekt diese beiden Lords zueinander haben.
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