Das Chart ist eine Momentaufnahme des Makrokosmos, der unsere Erde umgibt. Abgebildet werden die Planetenpositionen aus Sicht der Erde, nicht der Sonne. Es gibt geo- und heliozentrische Charts, allerdings wird aus guten Gründen das geozentrische verwendet. Damit wird weder die Realität verleugnet noch infrage gestellt, ob die Erde oder die Sonne der Mittelpunkt unseres Sonnensystems ist. Das geozentrische Abbild entspricht erstens unserer Realität, die wir von unserem Standort aus wahrnehmen und erleben. Zweitens ergibt sich dadurch die Möglichkeit, zwischen retrograder und direkter Bewegung – also rückläufiger oder vorwärts gerichteter Bewegung – zu differenzieren. Für die Interpretation der Geschichte, die ein Chart erzählt, ist dies von grosser Bedeutung. Es gibt Regeln, nach denen die einzelnen Komponenten miteinander interagieren. Dazu gehört auch, dass Planeten, die aus unserem Blickwinkel retrograd erscheinen, anders funktionieren als in der Zeit, in der sie dies nicht tun.
Retrograde ist eigentlich eine optische Illusion, vermischt mit der Tatsache, dass ein Planet, der sich näher an der Erde befindet, heller leuchtet und grösser erscheint, als wenn derselbe Planet sich gerade weiter weg von der Erde befindet. Für uns erscheint es, als würde der Planet vor- und zurücklaufen. In der Realität ist es jedoch lediglich die weiter entfernte Seite der Umlaufbahn um die Sonne. Die Umlaufbahn von Venus beispielsweise ergibt somit das Bild eines Mandalas mit einer fünfblättrigen Blume in der Mitte.